Globale Erwärmung und Degrowth: Schneller, weiter und Stopp
Suffizienz ist das Zauberwort gegen den übermächtigen, die Natur zerstörenden Menschen. Das Anthropozän verlangt nach Genügsamkeit.
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Suffizienz ist das Zauberwort gegen den übermächtigen, die Natur zerstörenden Menschen. Das Anthropozän verlangt nach Genügsamkeit.
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Wie wollen wir mit unserer Zeit umgegangen sein? Zwei Design-Studentinnen laden dazu ein, die eigenen Reflexionen über diese Frage für eine Ausstellung in 50 Jahren aufzuschreiben.
Apropos Kriminalisierung des zivilen Ungehorsams: ….die Aktion zweier junger Menschen, die sich im Prado-Museum an den Rahmen von zwei von Goyas berühmtesten Werken klebten. „Die Realität ist, dass es nur sehr wenige Aktionen des zivilen Ungehorsams gibt, die den tosenden Beifall der Bürger genießen. Weil sie ärgerlich sind, weil sie im Idealfall nicht passieren würden“….. aber es waren diese Aktionen, die es möglich gemacht haben, die Jahrhunderte der Rassentrennung iden USA oder die Apartheid in Südafrika zu beenden….
(modifizierter Text Originalquelle: https://www.elsaltodiario.com/boletin/boletin_general_11_11_2022-lectoras)
Der Linken-Politiker und Rechtsanwalt hat einen der angeklagten Aktivisten vor Gericht vertreten. Vorerst war er dabei erfolglos.
Der in Espinar (Cusco, Südperu) gedrehte Dokumentarfilm enthält verschiedene Testimonials, die aufzeigen, welche gravierenden Schäden an Umwelt und Gesundheit das Schweizer Bergbauunternehmen Glencore vor Ort anrichtet. Die politische Debatte um mehr Konzernverantwortung und Transparenz in der Lieferkette ist in der Schweiz und in anderen europäischen Ländern hochaktuell.
Auf der Grundlage dieses Gesetzes wurde die Gemeinschaft auf ein Problem aufmerksam gemacht, mit dem die meisten Länder der Welt konfrontiert sind, und zwar die enorme Menge an Lebensmitteln, die weggeworfen werden, weil sie nicht in Supermärkten verkauft werden, und die ein doppeltes Problem darstellt: Es ist eines der Hauptverschmutzungsquellendes Planeten und stellen die Ethik einer opulenten Gesellschaft in Frage, die einerseits mehr Nahrung produziert, als sie benötigt, und andererseits diejenigen, die sie nicht bezahlen können, zum Hungertod verurteilt.
Viele Rohstoffe werden in Entwicklungsländern abgebaut, mit verheerenden Folgen für Natur und Menschen. Für die Energiewende wird nun noch mehr Lithium, Kupfer, Kobalt und Bauxit benötigt. Kann man es verantwortlich gewinnen?
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Jairo Restrepo ist eine Institution im Bereich der globalen Agrarökologie; Sein Name und der seines Projekts, das er „Cow Shit “ getauft hat, sind verwechselt und erwecken den Eindruck, gleich zu sein. Er wurde in Kolumbien geboren, aber sein Lebensweg ist mit anderen Ländern und ganz besonders mit Brasilien verbunden, von wo aus er vor 40 Jahren begann, die ganze Welt mit einem Vorschlag zu bewässern, der gleichzeitig Lebensphilosophie, soziales Projekt und ist eine tägliche Praxis: Ökologischer Landbau, besser bekannt als Agrarökologie .
Die Autorin Octavia Butler hat vor 30 Jahren vieles vorausgesehen, was heute passiert. Sie zeichnet eine düstere aber nicht aussichtslose Perspektive.
Der Weltuntergang kommt. Höchstwahrscheinlich. Denn wir als Menschheit sind weit davon entfernt, entschlossen die nötigen Schritte zu gehen, um die Klimakatastrophe und die damit verbundenen gesellschaftlichen Folgen abzuwenden. Der Untergang wird allerdings nicht so aussehen, wie wir ihn uns in Büchern und Filmen vorstellen: Der Boden wackelt, der Himmel verdunkelt sich, überall erklingt Klagen und Wehgeschrei, die Erde öffnet sich und verschluckt Groß und Klein, Alt und Jung, Arm und Reich ganz ohne Unterschied.
Nein, er kommt nicht plötzlich, sondern in Wellen und zu verschiedenen Zeiten. Er trifft Regionen und Menschen ungleich. Die Science-Fiction-Autorin Octavia E. Butler hat das in ihrer „Parabel-Serie“ in den 1990er Jahren sehr realistisch beschrieben. Wer wissen will, wie unsere dystopische Zukunft aussehen könnte, sollte diese Bücher lesen. Darin beschreibt sie einen „Klimawandel“, der in den 2020er Jahren unter anderem in Kalifornien zu tödlichen Hitzewellen, Wasserknappheit, brennenden Wäldern und brutalen Stürmen führt.
Kommt bekannt vor, nicht wahr? Die Hauptfigur Lauren lebt in einer kleinen Gemeinschaft, die sich mit hohen Wänden und Waffen vor aggressiven Banden schützt. Wer Geld hat, schützt sich mit Stacheldraht und Elektrozäunen, bezahlt die Polizei, die sich nur für Reiche interessiert, oder beauftragt bewaffnete Sicherheitsdienste. Geld macht es auch möglich, wegzuziehen nach Kanada oder Russland, wo die Klimakrise nicht so hart zugeschlagen hat. Dort funktionieren Wirtschaft, staatliche und soziale Strukturen noch.
Dort wird Wasser nicht ständig teurer. Ohne Geld ist eine Flucht kaum machbar. Die Grenzen sind nämlich geschlossen, der Weg ist lebensgefährlich. Die Gefahren verschärfen sich, als die USA einen Krieg gegen Kanada und das abtrünnige Alaska beginnen. Wer kein Geld hat, ist verletzlich. Das ist heute schon so. Aber wenn die Welt um dich herum zusammenbricht, wird diese Verletzlichkeit zur akuten Gefahr. Besonders arme Frauen fürchten die permanente Bedrohung durch sexualisierte Gewalt.
Einige wenige Rücksichtslose und wahnsinnig Handelnde reichen, um eine Dynamik des Misstrauens, der Angst und damit eine Gewaltspirale in Gang zu setzen. Butlers Beschreibungen sind realistisch. Der Weltuntergang durch die Klimakatastrophe hat schließlich schon angefangen, auch wenn es uns hier noch nicht so hart trifft. An manchen Orten der Welt stiegen in diesem Sommer die Temperaturen auf bis zu 60 Grad. Solche Hitzewellen werden immer öfter kommen.
Nicht langsam und stetig, sondern wellenförmig in Schüben: Es wird Sommer geben, die weniger heiß sind mit weniger und nicht so schlimmen Waldbränden. Menschen, die es nicht wissen wollen, sagen dann: „Na bitte, ein kühler Tag, ist doch alles nicht so dramatisch!“ Im nächsten Sommer werden aber wieder neue Hitzerekorde gebrochen, neue Brände und Überschwemmungen zerstören ganze Regionen. Es trifft Alte härter als Junge, Kranke schlimmer als Gesunde, Arme schlimmer als Reiche.
Die damit einhergehenden wirtschaftlichen Krisen begünstigen politische Krisen, Gewalt und Fanatismus. Butler beschreibt einen Rechtsruck. Die USA wählen einen Präsidenten, der „America First“ fordert und die radikale Umkehr zu christlichen Werten. Er hetzt gegen Andersdenkende und Minderheiten. Teile seiner Gefolgschaft sind gewalttätig. Dieser Präsident leugnet das oder behauptet, damit nichts zu tun zu haben. Viele hoffen, dass eine starke Hand wieder für Ordnung sorgt im Land.
Mit dieser autoritären Führung kommen Leute, die die damit verbundene Macht für ihre Zwecke missbrauchen. Selbsternannte, schwerbewaffnete „Kreuzritter“ überfallen verletzliche Gruppen, wie Flüchtlinge und Arme, rauben sie aus und versklaven sie gar. Das tun sie mit Hilfe eines „smarten“ Halsbandes, das auf Knopfdruck schreckliche Schmerzen bereitet und den Versklavten jede Möglichkeit zum Widerstand nimmt.
Sklaverei bleibt offiziell zwar weiterhin verboten, die betreffenden Gesetze wurden aber mit der Zeit so aufgeweicht, dass Menschen- und Bürgerrechte faktisch nur noch für Leute mit Geld einforderbar sind. Vermutlich nicht genau so, aber doch ähnlich steht es uns bevor. Bürgerrechte werden im Angesicht des Untergangs von vielen als dekadenter Unsinn angesehen werden. Zumindest solange sie selbst so privilegiert sind, dass sie diese nicht in Anspruch nehmen müssen.
Leute, denen der Schutz der Schwachen jetzt schon entweder egal oder ein Riesenärgernis ist, werden darum kämpfen, sich durchzusetzen. Die heute schon viel beklagte Polarisierung wird vor allem dort zunehmen, wo die Situation besonders schlimm ist. In Zukunft wird es zunehmend Ökoterrorismus geben. Leute, die sich schon heute als Opfer faschistischen Terrors verstehen, weil sie eine halbe Stunde lang von einer Sitzblockade aufgehalten werden, werden dann völlig ausflippen und einige sicher gewalttätig werden.
So wird sich eine Spirale der Gewalt hochschaukeln, ganz wie Butler es beschreibt. Hier soll kein negatives Menschenbild gezeichnet werden. Die meisten Menschen sind im Grunde gut. Das Problem ist, dass eine negative Dynamik in Gang gesetzt werden kann, durch schlimme Ereignisse und wenige sehr aggressive Akteure. Es wird nicht gleichzeitig und allen passieren. Aber es wird passieren. Immer öfter.
Oder wir als Menschheit schaffen es doch noch, uns so zu organisieren, dass wir eine gute Zukunft für alle schaffen. Auch Butler berichtet in ihren Büchern davon. Lauren gründet nämlich eine neue, sehr vernünftige Religion und schließt sich in einer freiheitlichen und freundlichen Gemeinschaft mit anderen zusammen. Auch so etwas ist möglich. Wahrscheinlicher ist aber der kommende, ungleichzeitige und ungerechte Weltuntergang.